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Porridge-Projekt von Lochuch Ngoo William~ Kenia ❤️

Vuka daraja na jirani (Überquere die Brücke mit deinen Nachbarn)

Philipp hat den Initiator Lochuch Ngoo auf seiner Afrika-Reise im Winter 2023 kennengelernt. Dieser Mann hat es sich in einer Zeit der großen Dürre und Hungersnot zur Aufgabe gemacht, immer wieder riesige Töpfe Brei für Kinder und Älteste von Hirtenfamilien zu kochen.

Lochuch Ngoos Vision ist es, nachhaltig für Lebensmittelsicherung zu sorgen. Zur Selbstversorgung baut er Süßkartoffeln an und weist auch die anderen Menschen in den Anbau ein. Weiters wird Hühnerhaltung betrieben.

Stand März 2024:

"Wenn ich das Geld erhalte, werde ich die Kinder mit Essen und Schulmaterial unterstützen. Weiters möchte ich mehr Hühner kaufen, denn je mehr Hühner ich habe, desto mehr Gewinn werde ich erzielen.

Das landwirtschaftliche Projekt ist bereits abgeschlossen, aber ich muss die Farm nachhaltig betreiben. Dafür brauche ich Tanks, Wasser und auch Pflanzen wie Früchte, Süßkartoffeln und Andere. Außerdem möchte ich die Landwirte weiter darin schulen, wie sie diese Pflanzen anbauen können und ihre Farmen besuchen. Die Notwendigkeit des Farmprojekts besteht darin, mehr Nahrungsmittel für die Hungernden bereitzustellen.

Mit dem Restbetrag werde ich Lebensmittel für meine Familie kaufen, die sie für die Osterferien braucht, sowie Schulgebühren, Kleidung usw.

Ich liebe dieses Projekt nach wie vor, weil Gott mir die Möglichkeit eröffnet hat, zu helfen. Ich freue mich, wenn diese Kinder und älteren Menschen so gut leben wie andere Menschen. Ich bete einfach zu Gott, dass er mir mehr Kraft gibt, damit ich ihnen helfen kann."

Lochuch schickt uns immer wieder Bilder und Videos und ist sehr berührt von unserer Unterstützung.

❤️ Auf Youtube ❤️

Stand Mai 2024:

 

Philipp war im April auch in Baragoi, Samburu North bei Lochuch und seiner Familie zu Besuch. Mit großer Freude und Gastfreundschaft wurde er im Haus von Lochuch und seiner Frau Ari willkommen geheißen. 

 

Die Reise von Maralal nach Baragoi war nicht ganz unbedenklich. Auf dieser Strecke gibt es derzeit aufgrund eines Konflikts zwischen Samburu & Pokot oft kriegerische Auseinandersetzungen. Der Stamm der Pokot greift dort derzeit häufig Samburus an und stiehlt ihre Tiere. 

 

"Es wurde mir emfpohlen, wenn, dann den einzigen öffentlichen Bus in der Früh zwischen Maralal und Baragoi zu nehmen. Den lassen die Banditen in Ruhe, hat man mir gesagt.

Baragoi ist ein Ort, den sich zwei Stämme teilen. Samburu und Turkana. Zwei Völker, die Vieles gemeinsam haben. Sie leben vorallem als Nomaden und Hirten mit ihren Kühen, Ziegen und Schafen. Zugleich haben sie jeweils ihre ureigene Kultur, Gesänge, Rituale etc. Es gibt auch eine lange Geschichte von kriegerischen Auseinandersetzungen. Derzeit ist die Situation zwischen Samburu und Turkana im Raum Baragoi relativ friedlich. Als Musiker hatte ich sogar die Chance, mit dem Samburu Sänger Dickson Lesorogol an einem Friedenslied mitzuwirken und Teile des Musikvideos wurden sogar in Baragoi beim Stamm der Turkana aufgenommen. Das Friedenslied ist sowohl unter den Samburu als auch unter den Turkana sehr gut aufgenommen worden und wird gerne gesungen und gehört. (Das Lied nennt sich Seriani. Das bedeutet in der Sprache der Samburus: Frieden)

 

"Lochuch macht ganz viel für die Menschen. Er setzt sich für Kinder und für ältere Menschen ein. In der Zeit der Hungersnot und auch jetzt noch, obwohl die Regenfälle die Notfallssituation gemildert hat, bekocht er immer wieder Hunderte Kinder und serviert ihnen Porridge. Oft kann eben bei armen Menschen eine gesunde Mahlzeit einen Unterschied machen. An verschiedenen Orten hat er ausgeschenkt und tut es nach wie vor. Da ich gekommen bin, hat er beschlossen, in seinem Dorf für rund 100 Kinder Porridge auszuschenken. Kinder und Frauen sind zusammengekommen. EIne Gruppe von Turkanafrauen, auch Lochuchs Frau Ari ist dabei, hat traditionelle Lieder gesungen und getanzt. Auch ich wurde eingeladen, Musik mit den Menschen zu teilen. Es war wunderschön, ein paar Lieder vor diesen neugierigen, aufgeschlossenen Kindern zu spielen. Sie haben auch an ein paar Stellen so richtig lautstark und mit dem Herzen mitgesungen. Das war sehr bewegend und berührend.

 

 

Lochuch hat mir dann auch einige seiner Gartenprojekte gezeigt. Er baut rund um sein Haus an, genauso wie am Grund der Vorschule Dort hat er auch die Eltern der Kinder eingeschult, Süßkartoffeln anzubauen. Der dortige Lehrer hat von Lochuch und von seinem großen Herzen für die Menschen geschwärmt. Wir sind dann auch einen Kilometer weiter gegangen, zum Gemeinschaftsgarten, den Lochuch ins Leben gerufen hat. Dort haben 230 Familien je ein kleines Stück Land, wo sie Bohnen, Süßkartoffel etc. anbauen. Durch eine Hilfsorganisation wurde dort auch ein Zaun um das Land und ein Brunnen für ständige Wasserzufuhr gebohrt. Lochuch ist dort auch wirklich dahinter, die Familien dazu ermuntern, fleißig anzubauen. 

 

Derzeit ist Regenzeit und der geplante Regen kommt vom Himmel. Viele Menschen nützen diese Chance und bauen an. Von 2020 bis 2022 hatte dieser Regen im Norden Kenyas vollkommen ausgesetzt. Gottseidank hat sich diese Situation seit ungefähr einem Jahr vorläufig wieder normalisiert und erleichtert die Landwirtschaft wieder.

 

Hier im Norden Kenyas ist allerdings die Abhängigkeit von der Tierhaltung sehr groß. Lochuch ist einer Derjenigen, die jetzt die Landwirtschaft als sehr wichtig für die Nahrungsmittelsouveränität erachtet. 

 

Ein drittes Anliegen von Lochuch ist, dass die Kinder in die Schule gehen können. Viele Eltern können sich die Schule aufgrund der Kosten von Schuluniform und Schulausrüstung nicht leisten. Wir haben ihn auch dabei unterstützt, Uniformen, Stifte etc. für Kinder zu kaufen, die dann auch tatsächlich in die Schule gehen haben können.

 

Es war eine ganz besondere Ehre und Freude bei Lochuch und bei seinem Projekt "Vuka daraja na jirani" zu Gast gewesen zu sein. Das ist Swahili und bedeutet "Die Brücke mit den Nachbarn überqueren". Also gemeinsam durch Schwierigkeiten gehen und diese überqueren. Immer wieder betont Lochuch, dass er selbst nicht studiert hat, sondern ein einfacher Mensch ist, der aber ein großes Herz hat. Umso wichtiger ist es ihm, dass Kinder diese Möglichkeiten haben, die er damals nicht gehabt hat. Er sagt, wenn er dazu beitragen kann, dass nur ein Kind in die Schule gehen kann, anstatt nur darauf zu warten, zu heiraten, dann hat sich seine Arbeit bereits ausgezahlt.  Und das ist bereits vielfach geschehen...

 

Bis vor nicht langer Zeit war es nicht sehr leicht im Gebiet um Baragoi herum zwischen Turkana und Samburu. Derzeit kann Lochuch seine Arbeit und Inspiration auch in Nachbardörfer tragen, so hat er auch schon in einem Samburu Dorf über die Möglichkeit und Wichtigkeit des Anbaus von Süßkartoffeln vorgetragen und den Menschen gezeigt, wie sie einfach und effizient Süßkartoffeln anbauen können.

 

Nachdem mein Swahili mittlerweile recht gut ist, habe ich mir zum ersten Mal den Mut genommen und ein Interview mit Lochuch und Ari auf Swahili gemacht und auch auf Video aufgezeichnet. Denn: unsere gemeinsame Sprache ist Swahili. Hier ist mir wieder einmal bewusst geworden, welch große Türen eine Sprache öffnen kann. Diese jetzt große und tiefe Verbindung wäre ohne Swahili einfach nicht möglich gewesen.Lochuch und Ari lassen alle Menschen, die das Projekt "Vuka daraja na jirani" mit Earth Prayers unterstützt haben von Herzen grüßen und bedanken sich von ganzem Herzen. Sie sind so motiviert und lieben es, für die Gemeinschaft zu wirken. Aber auch sie leben in bescheidenen Verhältnissen und müssen natürlich auch auf sich selbst, die Familie, die Kinder schauen.  

 

Jederzeit sind wir als Earth Prayers Familie wieder willkommen in Baragoi. Es ist eine wunderschöne Erfahrung dort in die Kultur einzutauchen, sich auszutauschen und von der Bescheidenheit und Einfachheit des Seins zu lernen.

Landwirtschaft Bereich Earth Prayers

NACHHALTIGE LANDWIRTSCHAFT

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